Interview with the mayor of Renquishausen

In a tent behind the baking house we met the mayor of Renquishausen, Jürgen Zinsmayer. He is, as many of his fellow citizens are, busy preparing the village festival.

Mr. Zinsmayer, what can you tell us about the baking house in your commune?

The baking house is a very important venue for our 800 villagers. That is why we support the institution with a fixed amount in our commune’s budget. The baking woman is employed by the commune, we provide the wood and keep the house in a good condition. We just renovated it two years ago. The baking house has a core social function, men and women come for baking, many issues are arranged and settled in an informal way. Other communes need a village center, we have our baking house. Our village festival which takes place every two years around the baking house, is incredibly important to us.

Is there also a bakery in the village?

We have a little grocery store. To preserve this store, try to maintain a solidary equilibrium and don’t expand the bread sale on Tuesdays. We could sell a lot more, but we won’t.

Mr. Zinsmayer, we don’t want to disturb you any longer. It is great to see that the commune takes part in your bread baking tradition.

Citing from the book “So isst Renquishausen” (Heimatverein Renquishausen, 2013, Verlag Tradition, S. 215 und 216, Autor Thorsten Buhl):

„The administration of Tuttlingen recommended the surrounding villages to build communal baking houses because of the rising threat of fire hazard. That was when also the village of Renquishausen startet to build a baking house in the upper village in 1844. There have been two ovens with heat regulation and a communal baker since the beginning. After having become derelict, the old baking house had been torn down and a new one was built in 1925 and renovated in 1983.”

Interview mit dem Bürgermeister von Renquishausen

Im Zelt hinter dem Backhaus treffen wir den Bürgermeister Jürgen Zinsmayer. Er ist, wie viele andere Mitstreiter, mit Vorbereitungsarbeiten für das Dorffest beschäftigt.

Herr Zinsmayer, was können Sie uns zum Backhaus in Ihrer Gemeinde sagen?

Das Backhaus ist in unserer 800 Einwohner großen Gemeinde ein wichtiger Treffpunkt. Deshalb unterstützen wir diese Einrichtung mit einem festen Betrag im Haushalt -  die Backfrau ist bei uns angestellt, das Holz wird bereitgestellt und das Backhaus wird in Schuss gehalten. Wir haben es erst vor zwei Jahren neu gerichtet.

Das Backhaus hat eine zentrale soziale Funktion, Frauen und Männer kommen zum Backen, es wird viel indirekt geregelt und ausgeglichen. Andere Gemeinden brauchen ein Kulturzentrum, wir haben das Backhaus. Das Dorffest, das um das Backhaus herum alle zwei Jahre stattfindet, ist uns hoch und heilig


Gibt es auch eine Bäckerei am Ort?

Wir müssen das Backhaus „solidarisch“ bespielen, wir haben im Dorf auch einen kleinen Laden – den wollen und müssen wir erhalten. Deshalb dehnen wir die Brotverkaufsaktion dienstags auch nicht aus – wir könnten viel mehr verkaufen.

Herr Zinsmayer, wir wollen Sie bei den Arbeiten für das Dorffest nicht länger aufhalten und bedanken uns für das Gespräch. Es ist toll, dass auch die Gemeindeverwaltung mitmacht, wir hatten vorhin Ihre Sekretärin am Brotverkaufsstand getroffen und Ihre Frau springt ein, wenn die Backfrau krank ist.

 

Wir zitieren aus dem Buch „So isst Renquishausen“, Heimatverein Renquishausen, 2013, Verlag Tradition, S. 215 und 216, Autor Thorsten Buhl:

„Aufgrund der hohen Brandgefahr empfahl das Oberamt Tuttlingen den umliegenden Dörfern, Gemeindebackhäuser zu errichten. So ging auch die Gemeinde Renquishausen im Jahr 1844 daran, im Oberdorf ein Backhaus zu errichten. Von Beginn an gab es zwei Backöfen mit Zügen zur Hitzeregulierung. Für das reibungslose Backen gibt es einen Gemeindebäcker.“

„Nachdem das erste Backhaus baufällig geworden war, wurde es abgebrochen und unweit des alten Standortes 1925 neu errichtet und 1983 stilgerecht renoviert.“