Traditional bread baking near Ulm: Brittlekuchen in Renquishausen

Danube networkers Brigitte and Wolfgang Doster visited and interviewed Mrs. Theresia Volk, baking woman, and Jürgen Zinsmayer, mayor of Renquishausen near Tübingen.

80-18-2017

Hello Mrs Volk, you and many helpers are currently baking for the upcoming baking festival in Renquishausen. Do you have some spare time for us, anyway?

Of course, we just put some breads in the oven, so have some time. Join me for some coffee and freshly baked apple and plum pie.

Thank you very much. Now we can talk a little strengthened. We read about the history of your baking house in your book “So isst Renquishausen” [Eating in Renquishausen].

Thorsten Buhl wrote the chapter on the history, he is a member of the committee for upholding local traditions. Although he is living in Graz, Austria, he is born in Renquishausen and comes here often.

Over there is a stack of wooden logs. I suppose they’re for heating the oven?

Yes, this is spruce wood and the logs are about 1 meter long. The commune provides us with wood, I’m working for the commune and the commune owns the baking house.

How much wood do you need for heating and how often do you bake?

We have two ovens and we need about 30 logs to get it heated. As long as it is still warm, often 15 logs are enough. They burn for about 90 minutes, then the oven is heated to about 350° Celsius. After the wood is burnt down to embers we are at about 260°. To check for the right temperature, I scatter some flour into the oven and look at the discoloration. Afterwards the oven is swept out with a wet broom and is ready for putting in the breads. I bake two days a week, to times each day, respectively.

Do many people bring their dough along for having it baked?

There are about 50 people bringing their dough. Additionally, I myself make dough once a week in a big dough machine which we got from a retired baker. These breads are sold.

When people bring their dough along for baking two women stay and give me a hand. We can bake up to 50 breads in one batch.

How are you organized? Are there lists to subscribe for baking?

We have regulars who are always on the list, they give notice if something comes up. Others have to register.

How much does it cost to get one kilogram of dough baked?

We just raised the price to 95 cents.

What kind of bread do you bake?

Usually we bake bread from wheat, spelt and rye flour. Some people add grains of all sorts, just as they like. For festivities, like the upcoming village festival, we bake yeast bread, pizza, different kinds of sweet cakes and especially “Brittlekuchen”. For Christmas we have also “Hutzelbrot”, Christmas bakegoods and “Springerle”. People also appreciate New Year’s pretzels and lye bread.

That is a great variety! But what is “Brittlekuchen”?

It is a kind of flat bread with holes in it. After baking we spread butter, salt and caraway seeds on it – very tasty!

Besides the regular baking, are there any special events?

Yes, we bake with children from the kindergarten, from elementary schools, for vacation programs, for Holy Communion, with clubs and companies. In the baking house, we have restrooms and enough space to bake in the winter.

Mrs Volk, we don’t want to hold you off any longer. Many of your recipes can be found in your book “So isst Renquishausen”. Thank you very much for your time!

Brittlekuchen in Renquishausen

die Danube-Networkers Brigitte und Dr. Wolfgang Doster besuchten und interviewten Frau Theresia Volk, die Backfrau und Jürgen Zinsmayer, den Bürgermeister aus Renquishausen im Landkreis Tuttlingen am 18. 08. 2017.

Hallo Frau Volk, Sie sind gerade mit vielen Helferinnen und Helfern im Einsatz, um für das Dorffest in Renquishausen zu backen. Haben Sie trotzdem etwas Zeit für uns?

Kein Problem, wir haben gerade Brote eingeschossen und haben dann ein wenig Zeit. Ich lade Sie zu einem Kaffee und einem Stückchen Apfel- und Zwetschgenkuchen ein, den wir vorhin gebacken haben.

Vielen Dank, dann können wir uns ja gestärkt unterhalten. In Ihrem Buch „So isst Renquishausen“ haben wir uns bereits über die Geschichte des Backhauses informiert.

Thorsten Buhl hat das zur Geschichte geschrieben, er ist im Ausschuss des Heimatvereins. Er lebt zwar in Graz in Österreich, ist gebürtiger Renquishäuser und kommt oft hierher.

Dort drüben steht ein Stapel Holzscheite – mit denen heizen sie wohl?

Ja, das ist Fichtenholz und die Scheite sind etwa 1 m lang. Die Gemeinde stellt das Holz zur Verfügung, ich bin bei der Gemeinde angestellt und das Backhaus gehört der Gemeinde.

Wieviel Holz brauchen Sie denn zum Heizen und wie oft wird gebacken?

Wenn der Ofen kalt ist, wir haben zwei Öfen, dann brauche ich pro Ofen etwa 30 Scheite. Wenn er warm ist, reichen oft 15. Die brennen dann 90 Minuten, dann haben wir um die 350 Grad. Nach dem Ausgluten sind es so 260 Grad. Um die richtige Temperatur zu finden, streue ich immer etwas Mehl in den Ofen und sehe an der Verfärbung, ob die Temperatur stimmt. Dann wird der Ofen mit einem nassen Reisigbesen ausgekehrt und los geht es mit Einschießen. Ich backe zwei Mal in der Woche, jeweils 2 Hitzen.

Kommen viele Menschen und bringen ihren Teig zum Backen?

Es sind rund 50 Backkunden, dazu kommt allerdings, dass ich am Dienstagnachmittag selbst Teig in der großen Teigmaschine mache, die wir von einem pensionierten Bäcker bekommen haben. Diese Brote werden dann verkauft.

Die Backkunden bringen ihre Teige in Backkörben kurz vor dem Einschießen vorbei und dann bleiben immer 2 Frauen da und unterstützen mich beim Einschießen. In jeder Backschicht kann ich bis zu 50 Brote backen.

Wie wird das Backen organisiert, gibt es Listen, in die sich die Kunden eintragen?

Es gibt Stammkunden, die stehen immer in der Liste – sie melden sich ab, wenn was dazwischen kommt. Die anderen müssen sich jeweils anmelden, auch für die Brote die ich dienstags backe.

Was muss der Backkunde für ein Kilogramm Teig bezahlen?

Wir haben das jetzt auf 95 Cent erhöht.

Was wird denn so gebacken?

Normalerweise Brot aus Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl. Manche geben noch Körner dazu, jeder so wie es ihm gefällt. Bei Veranstaltungen – wie jetzt beim Dorffest – backen wir auch Hefezöpfe, Pizzen, verschiedene süße Kuchen und vor allem Brittlekuchen. An Weihnachten gibt es auch Hutzelbrot, Weihnachtsgebäck und vor allem Springerle gehen sehr gut. Neujahrsbrezeln und Laugenbrot sind auch begehrt.

Das ist ja eine Riesenauswahl, aber was sind denn Brittlekuchen?

Brittlekuchen werden aus jeweils 700 g Brotteig gemacht, ausgewellt, Löcher reingestochen, gebacken, dann heiß mit Butter bestrichen, Kümmel und Salz draufgestreut – schmeckt prima.

Gibt es neben dem regelmäßigen Backen auch Sonderaktionen?

Ja, wir backen mit den Kindern aus dem Kindergarten, den Grundschülern, bieten Backen im Ferienprogramm an, Backen mit den Erstkommunionskindern, Backen mit Vereinen oder Backen mit Firmen. Wir haben im Backhaus eine Toilette und auch im Winter ist im Backhaus genügend Platz.

Frau Volk, wir wollen Sie nicht länger aufhalten. Viele Ihrer Rezepte können wir ja im Buch „So isst Renquishausen“ nachlesen. Vielen Dank für das Gespräch. Jetzt wollen wir noch mit dem Bürgermeister ins Gespräch kommen und dann probieren wir den Brittlekuchen.